Licht und Schatten – zwei Konzepte, die einen im Leben täglich begegnen. So kennt man auch das Sprichwort "Dort wo Licht ist, ist auch Schatten". In Bezug auf das Handschattentheater treffen diese Worte eindeutig zu, denn im Licht kann der Schatten nicht nur Dunkelheit, sondern auch Figuren hervorbringen. Je größer und strahlender Etwas erscheint, umso dunkler der Schatten, den es hinter sich wirft – oder nur hinter sich versteckt. Ist nicht also auch der Schatten eine Art Antiheld*in? Das Spektrum an Carola Kärchers Figuren und Geschichten ist groß und reicht von den verschiedensten Tieren über missglückende Kunststücke des Zauberers Jean Philip de Lumière bis hin zu scheiternden Versuchen einer Eule, den Alltag zu meistern. Zwischen Licht und Dunkelheit entstehen, mit bloßen Händen gespielt, Geschichten, die zum Eintauchen, Nachdenken und Lachen einladen.

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Im Rahmen des diesjährigen Festivals lassen die Handschattenkünstlerin Carola Kärcher und der Theaterregisseur Marvin Heppenheimer ihre Metiers und Sichtweisen aufeinandertreffen und ermöglichen so dem Publikum einen Blick auf das allzu gern und oft versteckte Konzept des Scheiterns. Hierzu werden Kärcher und Heppenheimer ihre verschiedenen künstlerischen Disziplinen, Herangehensweisen und Medien vereinen: Sie werden den gesamten Tag experimentieren, ausprobieren, indem sie sowohl auf bereits bekannte wie auch teilweise noch ungesehenen Situationen oder Materialien zurückgreifen. Das erarbeitete Ergebnis wird dem Publikum dann am Abend präsentiert. Entstehen soll eine Art Blick hinter die Kulissen des Erfolges, wodurch die Schattenseiten hervortreten, die im Rampenlicht sonst gerne verborgen bleiben. Der Mut zur Improvisation und Spontanität, der diesem Abend innewohnt, wird durch die Ehrlichkeit und Authentizität, die in dieser einmaligen Darbietung liegen, zu einem bewegenden Erlebnis.